Sport & Innovationskraft.
Das ist Heidl.
Norisring, 26. Juni 1988, 200 Meilen von Nürnberg, dritter Lauf und Saisonhöhepunkt des Würth Supercup. Im Fahrerlager des Stadtkurses im Herzen von Nürnberg herrscht buntes Treiben, 20 Sportwagen der Gruppe C sind für das Rennen gemeldet – auch der Argo JM 19 Porsche C2 mit der Chassis-Endnummer 110. Front- und Heckhauben werden abgenommen, ein Rennfahrer mit pechschwarzem Schnauzbart steigt aus. Der Volanteur im gelben, feuerfesten Rennoverall ist für die Umstehenden bloß „dä Pitter“. Im bürgerlichen Leben heißt er Peter Fritsch.
Im hinteren Teil des seiner Heckhaube entblößten Prototypen mit der schmalen Glaskanzel werkeln augenscheinlich Vater und Sohn. Während der Ältere die Vorliebe für tiefschwarzen Bartschmuck mit seinem Lenkrad-Artisten zu teilen scheint, wirkt sein Filius wie ein Werkstudent – drahtig, mit intellektuell anmutender Drahtbrille und ärmellosem „Muscle Shirt“ als Gegenentwurf zum Vierauge. Der erste Eindruck trügt nicht: Tatsächlich ist der 24-jährige Roland Heidl zu dieser Zeit im Düsseldorfer Porsche Zentrum am Seestern angestellt.
Um mit seinem Vater Rolf Heidl bei den Rennen arbeiten zu können, muss er seinen Jahresurlaub opfern. Doch die Leidenschaft für den Rennsport, für das Erarbeiten hochtechnischer Lösungen unter großem Druck, ist stärker als jeder Vorbehalt. Und so nimmt das Generationen-Duo – zwei Idealisten inmitten der großen, fast schon übermächtigen Porsche-Rennställe – die Herausforderung an. Ihren Sechszylinder-Boxer, den sie im Heck des gebraucht vom Norweger Martin Schanche gekauften Argo JM 19 umsorgen, ist eine komplette Eigenfertigung. Die Basis: ein nachträglich mit zwei Turboladern zwangsbeatmeter Treibsatz aus dem Porsche 911 Carrera 3. 2, von jeweils einer umprogrammierten Bosch-Motronic pro Zylinderbank gesteuert.
Das Ganze funktioniert nicht nur, es ist auch so energieeffizient wie ein moderner Porsche 919 hybrid LMP1. Denn mehr als 33 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometern unter voller Last dürfen nicht verbraucht werden. Und die Rechnung geht auf – ein Rüstzeug für das weitere berufliche Leben. Heute, 30 Jahre später, räumt Roland Heidl (53) ein: „Niemals habe ich meinen Jahresurlaub so effektiv investiert!“
HEIDL IN DEN MEDIEN
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